15 Vater unser + 15 Ave Maria(Anti-Sünden Gebet)



Verheißungen     mit Imprimatur!


Schon lange hatte die hl. Birgitta den Herrn gebeten, ihr zu sagen, wie viele Streiche er in seinem bitteren Leiden empfangen habe.
Eines Tages erschien der Heiland und sagte zu ihr: "Ich habe an meinem Körper 5480 Streiche erhalten; wenn du diese verehren willst, so bete
15 Vater unser und 15 Ave Maria während eines Jahres jeden Tag und folgende Gebete dazu", und Er lehrte die hl. Birgitta die untenstehenden 15 Gebete
(In der Kleinschrift "Das Leiden Christi" vom Parvis-Verlag lauten diese ein wenig anders, gelten aber auch). 

Dann sprach der Heiland noch: 
"Wer diese Gebete während eines Jahres jeden Tag verrichtet, wird 15 Seelen aus seiner Verwandtschaft aus dem Fegfeuer erlösen, 15 Gerechte aus seiner Verwandtschaft werden die Gnade der Beharrlichkeit erlangen und 15 Sünder aus seiner Verwandtschaft werden sich bekehren.  
Die Person selbst, welche sie betet, wird die ersten Stufen der Vollkommenheit erreichen, und 15 Tage vor ihrem Tode werde Ich ihr meinen Kostbaren Leib reichen, damit sie durch denselben vor dem ewigen Hunger bewahrt werde; Ich werde ihr mein Kostbares Blut zum Trinken geben, um sie vor dem ewigen Durst zu bewahren. Bei ihrem Tode werde Ich mit Meiner vielgeliebten Mutter kommen und ihre Seele gnadenreich empfangen und sie in die ewigen Freuden einführen.
Wer diese Gebete auch andere lehrt, dessen Freude und Verdienste werden in Ewigkeit dauern. An dem Ort, wo man diese Gebete verrichtet, ist Gott mit seiner Gnade gegenwärtig." -Diese Worte sprach Jesus selbst!


Wenn jemand auch 30 Jahre in Todsünden dahingelebt hätte, sobald er andächtig diese Gebete verrichtet oder sich vornimmt, sie zu verrichten, wird der Herr ihm alle seine Sünden verzeihen und wird ihn gegen alle schlechten Versuchungen verteidigen. Er bewahrt seine fünf Sinne und bewahrt ihn vor einem jähen und unversehenen Tod und seine Seele vor der ewigen Verdammnis. Und alles, was er von Gott und der hl. Jungfrau verlangt, wird er ihm gewähren. Wer diese Gebete auch andere lehrt, dessen Freude und Verdienste werden in Ewigkeit dauern. An dem Ort, wo man diese Gebete verrichtet, ist Gott mit seiner Gnade gegenwärtig. Alle diese Vorzüge wurden der hl. Brigitta versprochen durch den gekreuzigten Heiland an einem Kruzifix, das jetzt noch in der Kirche St. Paul, in Rom, verehrt wird. Diese Gebete wurden im Jahre 1740 von P. Adrien Parvillers SU, Apostolischer Missionar des Heiligen Landes, veröffentlicht. Papst Pius IX. bestätigte und empfahl sie, weil sie viel Gutes stiften zum Heil der Seelen. So wenig wie möglich soll man einen Tag verfehlen; ist aber ein ernstes Hindernis vorhanden, daß man die Gebete absolut nicht beten kann, so verliert man die Gnaden, die daran geknüpft sind, nicht, wenn man nur 5480 Gebete im Jahre verrichtet. Man muß diese Gebete sehr andächtig verrichten, indem man an das denkt, was man sagt. Man kann dabei auch den Kreuzweg gehen.
 
Empfehlung Papst Pius IX.
Diese Gebete wurden einem Buch entnommen, das im Jahre 1740 in Toulouse erschien und von Pater Adrien Parvillers aus der Gesellschaft Jesu, Apostolischer Missionar des Heiligen Landes, veröffentlicht wurde. Diese Veröffentlichung erfolgte unter Approbation, Erlaubnis und Empfehlung seitens der kirchlichen Behörden. Seine Heiligkeit Papst Pius IX. kannte diese Gebete und approbierte sie am 31. Mai 1862, indem er sie als der Wahrheit entsprechend und zum großen Nutzen für das Heil der Seelen erachtete.

GEBETE
zur Bekehrung der Sünder
nach der hl. Birgitta
M. Hillker, Essen
Imprimatur Coloniae, die 19.m.Mai a.1952 I.-Nr. 324 I/52. Teusch, vic. gen.


Zur Einführung
Sankt Birgitta
Die hl. Birgitta, geb. 1303 von adeligen Eltern in Uppsala in Schweden, zeigte von Kindheit an eine besondere Verehrung für das heiligste Leiden Jesu Christi.
Mit erhabenen Offenbarungen begünstigt, und nachdem sie sich in den verschiedenen Lebenslagen als "die starke Frau" erwiesen hatte, gründete sie den Orden des Heiligsten Erlösers, bekannt auch unter dem Namen des Ordens der Birgittinen.
Ihre Tochter, die hl. Katharina, war die erste Äbtissin von Wadstena, der Wiege des Ordens. Viele Birgitten-Mönche waren in vergangener Zeit Bischöfe in Schweden.
Kurze Zeitabschnitte ausgenommen, die Wallfahrten gewidmet waren, verbrachte sie ihre letzten Jahre in Rom, indem sie für die Rückkehr des Papstes in die Ewige Stadt und zum Wohle der Kirche tätig war.
Von edelstem Opfergeist beseelt, stand sie persönlich den Armen von Rom bei, auch in Zeiten der furchtbarsten Pest. Das römische Volk, von dem sie innig geliebt wurde, nannte sie den "Engel von Rom".
Hierselbst starb sie am 23. Juli 1373.


Vorwort
Zur Zeit, als die heilige Witwe Birgitta von Schweden, die durch ihre Offenbarungen in der Kirche berühmt war, in Rom weilte, war es üblich, häufig die Basilika des hl. Apostels Paulus an der Via Ostia vor den Mauern zu besuchen. Rechts an der Apsis dieser herrlichen Kirche befand sich in einer Kapelle ein altes Kruzifix, zu dessen Füßen die hl. Birgitta ihre demütigen Gebete zu verrichten pflegte.
Als sie eines Tages, zur Erde niedergebeugt, inbrünstig vor diesem Kreuze betete, würdigte sich der Herr, von seinem Kreuz aus zu ihr zu sprechen und versprach jenen einen überaus großen Lohn, die mit Andacht jene 15 Gebete zu Ehren Seines bitteren Leidens und Sterbens verrichten würden, welche ihr, Birgitta, bereits im Kloster von Alvastra in ihrer Heimat offenbart worden waren und welche sie jeden Tag zu beten pflegte. Von diesem Kreuze aus sagte ihr der Herr ein andermal, daß mit Hinzufügung eines Vaterunser und Ave Maria zu jedem dieser 15 Gebete bei täglicher Verrichtung derselben während eines ganzen Jahres sie am Ende des Jahres mit jedem Vaterunser und jedem Ave Maria eine jede seiner hl. Wunden, durch die er am Kreuz an seinem hl. Leibe gequält worden sei, verehrt habe.
Bei Bekanntwerden einer solchen Offenbarung begannen viele Personen jeden Standes diese hl. Übung in frommer Weise zu verrichten, durch welche man nach und nach aller Leiden unseres Erlösers Jesu Christi gedenkt und sie verehrt und durch welche unser Herz zu demütiger Reue und inniger Liebe zu ihm angeregt wird.
Das Kreuzbild, welches in dieser Weise zu der Heiligen sprach, wird auch in unseren Tagen in dieser Basilika sehr verehrt, und vom Volk wird es "Das Kreuz der hl. Birgitta" genannt.
Siehe: Das lateinische Buch über die Offenbarungen der Heiligen, Rom 1557 lett. A. III. Clarus, Vita, Venezia, Tip. Emiliana, 1890, Pag. 183-84.



1. Christi Leiden am Ölberge bis zu seiner Dornenkrönung
O Jesus, du ewige Süßigkeit aller, die dich lieben, du Freund und Heiland der Sünder. Gedenke der tiefinnersten Betrübnis, die du erduldet hast, als die Zeit deines heilsamsten Leidens, welches von Ewigkeit her in deinem göttlichen Herzen bestimmt war, nun nahe herzu kam, als du deinen Jüngern die Füße gewaschen, deinen Leib und dein Blut ihnen zur Speise gereicht und mildreich sie getröstet hast und dann in der Fülle der Traurigkeit selbst bezeugtest: "Betrübt ist meine Seele bis in den Tod, bis zum Sterben!" Gedenke aller Qual und Bedrängnis, die du vor deinem Kreuzestod erlitten hast, als du nach dreimaligem Gebete und blutigem Angstschweiß von deinen Jüngern verraten, von deinem Volke gefangen, falsch angeklagt, von deinen Richtern ungerecht verurteilt, in der auserwählten Stadt, in hochfestlicher Zeit unschuldig verdammt, deiner Kleider beraubt, mit Fäusten geschlagen, an eine Säule gebunden, gegeißelt, mit Dornen gekrönt und mit unzähligen anderen Unbilden mißhandelt wurdest. Durch das Andenken dieser Leiden verleihe mir, o Herr mein Gott, wahre Zerknirschung, würdige Genugtuung und Nachlassung aller meiner Sünden.
Vater unser... Gegrüßet seist du... Anrufung (wie nachstehend)  

Anrufung: O Jesus, Sohn Gottes, geboren aus Maria der Jungfrau, zum Heile der Menschen gekreuzigt, nun im Himmel herrschend, erbarme Dich unser! (Mit einem Vaterunser und einem Ave Maria nach jedem Gebet zu verrichten.)

2. Christi Verspottung
O Jesus, du Freude der Engel und Lustgarten des Entzückens! Gedenke der Betrübnis und des Schauders, so du ertragen, als alle deine Feinde wie grimmige Löwen dich umringten und mit Faustschlägen und Verspeiungen dich anfielen.
Durch diese Qualen und die ruchlosen Schmachworte, womit deine Feinde dich bedrängten, erlöse mich, o Herr Jesus, von allen meinen sichtbaren und unsichtbaren Feinden, und laß mich unter dem Schatten deiner Flügel zum ewigen Heile gelangen.
Vater unser... Gegrüßet seist du... Anrufung  

3. Christi Annagelung ans Kreuz
O Jesus, du Werkmeister der Welt, der du in deiner Unermeßlichkeit Himmel und Erde umfassest! Gedenke des bitteren Schmerzes, den du erduldet, als die grausamen Kriegsknechte deine Hände und Füße mit scharfen Nägeln durchbohrten und an das Kreuz schlugen, wobei sie - Schmerz auf Schmerz häufend - deine Glieder so gewaltsam nach der Länge und Breite des Kreuzes ausspannten, daß sie aus den Gelenken gerissen wurden. Durch das Andenken dieser bittersten Kreuzesqual bitte ich dich, mir die heilige Furcht und Liebe deines Namens zu erteilen.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

4. Christi Gebet für seine Kreuziger
O Jesus, du himmlischer Arzt! Gedenke der Todesschwäche, der Schmerzen, welche du - erhöht am Kreuzesbaume - an allen deinen verwundeten und zerfleischten Gliedern ertragen hast, also daß kein Schmerz dem deinen glich, und vom Scheitel des Hauptes bis zu den Fußsohlen nichts Gesundes an dir zu finden war; und wie du dennoch, alle diese Qualen nicht beachtend, mildreich für deine Feinde gebetet und gesprochen hast: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Durch diese Barmherzigkeit verleihe mir, daß die Erinnerung an deine bittersten Leiden mir zur vollkommenen Verzeihung aller meiner Sünden und Verirrungen gereiche.
Vater unser... Gegrüßet seist du... Anrufung 

5. Christi Barmherzigkeit gegen reumütige Sünder
O Jesus, du Spiegel der ewigen Klarheit! Gedenke jener Betrübnis, die dein Herz bedrängte, als du in dem Lichte deiner allsehenden Weisheit zwar die selige Zukunft der Auserwählten sahest, welche durch die Verdienste deines Leidens ihr Heil finden, aber auch die Verwerfung so vieler Gottlosen, die durch eigene Schuld in das ewige Verderben stürzen werden. Durch die unergründliche Tiefe deiner Erbarmung, in welcher du mit uns Sündern und Irrenden so schmerzliches Mitleiden empfunden, und die du dem Räuber neben dir erwiesen hast, als du zu ihm sprachest: "Heute wirst du bei mir im Paradiese sein", bitte ich dich, du wollest auch mir in der Stunde des Todes Barmherzigkeit erzeigen.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung 

6. Christi Testament am Kreuz
O Jesus, König und Freund der Seelen, der du allein aller Liebe und Sehnsucht würdig bist! Gedenke jener Betrübnis, die du empfunden, als du in Blöße und Elend, von allen deinen Freunden verlassen, am Kreuz schwebtest und keinen anderen Tröster fandest als deine geliebte Mutter, die in Bitterkeit ihrer Seele mit heiliger Treue dir zur Seite stand und welche du deinem Jünger empfohlen, so wie du den Jünger, anstatt deiner, ihr zum Sohne gegeben hast, da du sprachst: "Frau, siehe deinen Sohn!" und zum Jünger: "Siehe, deine Mutter!" Bei dem Schwerte des Schmerzes, das damals ihre Seele durchdrang, bitte ich dich, o gütigster Jesus, daß du in allen Trübsalen des Leibes und der Seele - am meisten in der Todesstunde - deine mitleidvolle Erbarmung und deinen Trost mir schenken wollest.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

7. Christi Demut
O Jesus! Du Quelle der unerschöpflichen Gütigkeit, der du aus tiefstem Verlangen am Kreuze sprachst: "Mich dürstet!", nämlich nach dem Heile des menschlichen Geschlechts, entzünde in unserem Herzen die Sehnsucht nach allen Übungen der wahrhaften Tugend und vertilge in uns gänzlich alle Begierlichkeit der Sinne, alle böse Lust und allen Durst nach Ergötzungen.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

8. Christi Trank
O Jesus, du Süßigkeit des Herzens und unaussprechliche Freude der dir ergebenen Seelen! Durch die Bitterkeit des Essigs und der Galle, die du für mich verkostet hast, verleihe mir, daß ich in der Todesstunde zum Heile und Trost meiner Seele dich würdig empfangen möge.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

9. Christi Angstruf am Kreuz
O Gott, du herrschende Kraft und Jubel des Gemütes, gedenke der Qual und Bedrängnis, die du gelitten, als du im Herannahen deines bittersten Todes und in unaussprechlicher Beraubung alles fühlbaren Trostes mit lauter Stimme ausriefest: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!" Durch diese Angst der scheinbaren Verlassenheit, womit du von der ewigen Verstoßenheit uns erlöset hast, bitte ich dich, Herr, unser Gott, daß du in meinen Drangsalen mich niemals verlassen wollest.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

10. Christi viele Wunden
O Jesus, Anfang und Ende, Kraft und Leben! Gedenke, daß du vom Haupte bis zu den Fußsohlen dich gänzlich für uns in das Meer der Leiden versenkt hast. Durch die Größe und Tiefe deiner schmerzlichsten Wunden lehre mich in Sünden Versunkenen durch wahren Liebesgehorsam deine Gebote beachten.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung 

11. Christi tiefe Wunden
O Jesus, du Abgrund der tiefsten Barmherzigkeit! Um der Tiefe deiner Wunden willen, welche das Mark deiner Gebeine durchdrangen, bitte ich dich, ziehe mich aus dem Abgrund der Sünden hervor, und verbirg meine Seele in deinen heiligen Wunden vor dem Angesicht deines strafenden Zornes, damit ich nicht deiner Gerechtigkeit anheimfalle.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

12. Christi blutende Wunden
O Jesus, du strahlendes Bild der Wahrheit, Zeichen der Einigkeit und Band der Liebe, gedenke der zahllosen Wunden, die deinen ganzen Leib bedeckten und ihn mit deinem heiligsten Blute färbten; gedenke der unbegreiflichen Leiden, die du in deinem reinsten Leibe für uns erduldet hast. Was hättest du noch ferner tun sollen, was du nicht getan hast? Ich bitte dich, o gütigster Jesus, schreibe mit deinem kostbaren Blute alle diese Wunden in mein Herz, damit ich deinen Schmerz und deinen Tod darin allzeit lese und in treuer Dankbarkeit dafür bis zum Ende verharre.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

13. Christi letzte Angst
O Jesus, unsterblicher und unüberwindlicher König! Gedenke der Schmerzen, die du erlitten hast, als alle Kräfte deines Lebens dich gänzlich verließen und du mit geneigtem Haupte sprachst: "Es ist vollbracht!" Durch diese deine Todesangst erbarme dich meiner in meiner letzten Stunde, wenn mein Gemüt bedrängt und mein Geist darniedergebeugt sein wird.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

14. Christi Tod
O Jesus, du Eingeborener des allerhöchsten Vaters, Abglanz und Ebenbild seiner Wesenheit! Gedenke jener innigsten Hingebung, womit du dem Vater deinen Geist übergeben hast, indem du riefest: "Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist!" Und wie du alsdann mit zerrissenem Leibe, mit gebrochenem Herzen deine Barmherzigkeit über uns vollendet und so deinen Geist aufgegeben hast. Durch diesen kostbaren Tod bitte ich dich, o König der Heiligen, stärke mich im Streite gegen den Satan, die Welt und das Fleisch, damit ich - der Welt absterbend - dir lebe und meine Seele endlich, wenn sie in der Stunde des Scheidens von ihrer Pilgerschaft zurückkehrt, mit erbarmender Liebe von dir aufgenommen werde.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

15. Christi letzte und gänzliche Blutvergießung
O Jesus, du wahrer und fruchtbarer Weinstock, in welchen wir eingepflanzt sind, gedenke jener überreichen Vergießung deines Blutes, welches du - gleich dem Safte der gepreßten Traube - vergossen, als du aus deiner durch die Lanze geöffneten Seite Blut und Wasser reichlich hervorquellen ließest, dergestalt, daß auch kein Tropfen zurückblieb, und dein heiligster Leib - gleich einem Myrrhenbüschlein vertrocknet - hoch am Kreuze schwebte. Durch diese Vergießung deines köstlichen Blutes stärke meine Seele in ihrem Todesstreite und lasse sie - von allen Flecken rein - vor dir erscheinen.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  

Schlußgebet
Nimm an, o Jesus, dieses Gebet in jener überherrlichen Liebe, in welcher du alle Wunden deines heiligsten Leibes für uns getragen hast; erbarme dich meiner und aller mit Sünde Beladenen, und verleihe allen gläubigen Seelen - den lebendigen wie den abgeschiedenen - Gnade, Verzeihung und das ewige Leben.
Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung   



Antiphon: Sie öffnete ihre Hand dem Bedürftigen und streckte ihre Arme dem Notleidenden entgegen und aß ihr Brot nicht müßig.
Anmut ist ausgegossen über Deine Lippen.
Deshalb hat Gott Dich auf ewig gesegnet.


Kirchengebet:
Herr unser Gott, Du hast der seligen Birgitta durch Deinen eingeborenen Sohn himmlische Geheimnisse offenbart. Gib auf ihre fromme Fürbitte hin, daß wir, Deine Diener, bei der Offenbarung Deiner ewigen Herrlichkeit von jubelnder Freude erfüllt werden durch Christus unseren Herrn. Amen.




Zum Geleit:
Zitat einer Aussage: Meine Eltern haben viel, namentlich im Alter, ihre Zeit mit Gebet ausgefüllt. Sie wußten den Wert der Zeit zu schätzen und für die Ewigkeit nutzbar zu machen. Es gibt auch heute noch manche, die sich dieser hohen Aufgabe des Alters bewußt sind. Bei vielen jedoch, mit denen ich in Berührung kam, machte ich die Erfahrung, daß sie ihre Zeit nicht achteten und mit Nichtigkeiten vergeudeten. Dabei kam mir der Gedanke, daß im Leben meist die Zeit wie Gold gewertet wird und ein kostbares Gut bedeutet, ja, man hört die Menschen oft sprechen, für das Gebet sei keine Zeit, man müsse Geld verdienen. Die Leute schieben das Gebet auf für das Alter. Aber der Mißachtung des Gebetswertes in jungen Jahren folgt meist eine Gleichgültigkeit im Alter. Das Gebet will geübt sein!
Eines Tages kam ich über den Friedhof, wo alte Leute sich im Sommer täglich auf bestimmten Bänken zusammenfinden, um ihre Zeit totzuschlagen. Es waren auch Katholiken darunter, und da mußte ich denken: "Ob diese Leute es nicht vielleicht notwendig hätten, manches wieder gutzumachen, was sie in der Erziehung und Unterweisung ihrer Kinder versäumten?" Da waren womöglich Eltern darunter, deren erwachsene Kinder von der Kirche abständig geworden waren oder deren Enkel schlechte Wege gingen. Die Verantwortlichen waren vielleicht die Großeltern, die durch Gleichgültigkeit und ihr Beispiel es versäumt hatten, das von den Vorfahren übernommene Glaubensgut ihren Nachkommen zu erhalten.
Das Leben des Menschen währt 70 Jahre, was darüber ist, ist Gnade, ist eine Frist, die dem Menschen angeboten wird, manches in Ordnung bringen zu können. was für ein Segen kann von einem vielleicht lebensunwerten, aber gottverbundenen Menschen für seine Umgebung ausgehen, wenn er sich durch Gebet für andere einsetzt. Diese Haltung der alten Eltern wird den Kindern unvergessen bleiben und mehr sprechen als Worte. Die Enkel werden mit Ehrfurcht ihre Großeltern betrachten und nicht, wie es häufig vorkommt, sie verachten, weil sie dieselben für überflüssig halten.
Die Zeit ist Brachland, das nicht ungenützt, wie es manchmal vorkommt, in einer so schweren, mit größten Aufgaben erfüllten Zeit einfach liegengelassen werden darf. Was könnten arbeitslose Menschen leisten, wenn sie es mit den Augen des Glaubens erfassen würden! Wir Menschen sind füreinander verantwortlich, und es kann uns nicht gleichgültig sein, ob unser Bruder oder Nachbar verlorengeht. Mancher Mensch würde gerettet, wenn jemand ihm die Gnade erflehen würde. Die "Gebete zur Bekehrung der Sünder nach der hl. Birgitta" haben verschiedentlich bemerkenswerte Beweise erbracht, daß Gott dem beharrlichen Gebet Erhörung schenkt. Ich möchte deshalb möglichst viele Menschen bitten, das Opfer zu bringen, sie täglich zu beten für die Bekehrung bestimmter Menschen, deren Seelenheil ihnen am Herzen liegt. In dem bekannten Volkskatechismus von Prof. Spirago werden bemerkenswerte Aussprüche großer Heiliger über die hohe Bedeutung der Verehrung des Leidens Christi angeführt:

"Täglich das Leiden Christi betrachten ist nützlicher, als alle Freitage des Jahres bei Wasser und Brot fasten und sich aufs Blut geißeln." (Hl. Alb. d. Gr.)

"Eine einzige Träne über das Leiden Christi hat einen größeren Wert als eine Pilgerfahrt nach dem Heiligen Lande." (Hl. Aug.)

Wie überaus wohlgefällig dem Heilande die Betrachtung seines Leidens ist, geht aus folgender Geschichte hervor:
Als die hl. Birgitta einmal den Heiland aus allen Wunden blutend erblickte, fragte sie ihn, wer ihm diese Wunden geschlagen habe. Da erhielt sie die Antwort: "Jene sind es, die nicht betrachten die große Liebe, die ich in meinem Leiden am Kreuze für sie bewiesen habe." Hat ja auch der Heiland, um das Andenken an sein bitteres Leiden immer in unserer Seele wach zu erhalten, das Meßopfer eingesetzt.

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